Bedeutung der Gedenkstätte besser hervorheben

30.07.2018

Landesweite Bedeutung der Gedenkstätte Hadamar besser hervorheben

Über die geplanten Investitionen in Millionenhöhe und die Neukonzeption der Gedenkstätte haben sich die Freien Demokraten am vergangenen Montag in Hadamar informiert. Die Gedenkstätte Hadamar erinnert an die Ermordung von etwa 15.000 Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus, denen körperliche, geistige oder psychische Erkrankungen zugeschrieben wurden. „Es ist uns Liberalen wichtig, dass die Gedenkstätte als zentraler Ort der Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit in einen würdigen und zeitgemäßen Zustand gebracht wird“, betonen Dr. Stefan Naas, der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion im Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) und Marion Schardt-Sauer, FDP-Kreisvorsitzende und Landtagskandidatin ihrer Partei.

 

Die Kreistags-Nachrücker Kornelia Hoppe und Oliver Herbert (1. und 2. von links) verschaffen sich am Modell der Gedenkstätte gemeinsam mit dem hauptamtlichen Beigeordneten Dieter Schütz (3. von links), dem LWV-Fraktionsvorsitzenden Dr. Stefan Naas, Johannes Baron und Henry Thiele (1., 2, und 4. von rechts) einen Überblick. Dr. Roland Leikauf (3. von rechts), wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte, erläutert den aktuellen Planungsstand.

 

Die FDP-Fraktion im LWV und die Kreistagsfraktion Limburg-Weilburg besichtigten gemeinsam den Westflügel des Gebäudes, der für eine Erweiterung der Gedenkstätte vorgesehen ist. Bis Herbst 2017 war hier noch eine Abteilung der Vitos-Kliniken untergebracht. Für die Sanierung des Westflügels will der LWV als Träger der Gedenkstätte in diesem und im nächsten Jahr etwa 4,5 Millionen Euro ausgeben. Der hauptamtliche Finanz- und Baudezernent des LWV Dieter Schütz (FDP) stellt weitere Mittel für die inhaltliche Konzeption der Ausstellung in Aussicht. „Wir können die Attraktivität der Gedenkstätte deutlich steigern, wenn wir die Ausstellung aus dem Jahr 1991 inhaltlich überarbeiten und medial ansprechend präsentieren“, ist sich Schütz sicher.

Neben Mitteln des Landeswohlfahrtsverbandes soll auch eine Finanzierung durch Bundesmittel erfolgen. Zudem fordern die Liberalen auch in ihrem Wahlprogramm eine Förderung durch das Land Hessen. „Auch das Land Hessen steht in der Pflicht, sich angemessen an der Finanzierung der Gedenkstätte zu beteiligen, denn bislang werden die Kosten größtenteils vom Landeswohlfahrtsverband und damit von den Landkreisen und kreisfreien Städten in Hessen getragen“, stellt Schardt-Sauer klar. Das Land dürfe die Kommunen bei dieser Aufgabe nicht alleine lassen.

 

Vom FDP-Fraktionsteam Limburg-Weilburg mit dabei: Kornelia Hoppe und Oliver Herbert

 

„Es ist wichtig die Erinnerung zu wahren, insbesondere auch bei den Opfern die zu den schwächsten in unserer Gesellschaft zählen. Wir unterstützen den Erhalt und die Optimierung der Gedenkstätte Hadamar die uns allen die schier unfassbaren Gräueltaten bildlich vor Augen führt“, so die beiden Freien Demokraten. Die Gedenkstätte Hadamar erinnert an die Ermordung von etwa 15.000 Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus, denen körperliche, geistige oder psychische Erkrankungen zugeschrieben wurden. Im Rahmen der Aktion „T4“ hatten die Nazis in den Jahren 1940/41 mehr als 70.000 Menschen im ganzen Deutschen Reich systematisch ermordet. Diese Ermordungen waren nur ein Teilabschnitt der nationalsozialistischen Krankenmorde, die über 300.000 Opfer forderten. Träger der Gedenkstätte ist der Landeswohlfahrtsverband Hessen, in dem die hessischen Landkreise und kreisfreien Städte die überörtliche Sozialhilfe organisieren.

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) wird als landesweiter Kommunalverband getragen von den Landkreisen und kreisfreien Städten. In ihrem Auftrag finanziert er soziale Leistungen für behinderte, psychisch kranke sowie sozial benachteiligte Menschen und unterstützt diese in ihrem Alltag und im Beruf.