FDP-Kandidaten besuchen das Philippinum

30.09.2018

Weilburg – „Eine tolle Schule“ resümierte FDP-Landratskandidat Dr. Klaus Valeske den Besuch des Weilburger Gymnasiums Philippinum.   Gut einen Monat nach Schuljahresbeginn besuchte er zusammen mit dem Landtagskandidat Armin Müller (Weilmünster) und dem  Weilburger FDP-Vorsitzenden Hans Werner Bruchmeier die 477 Jahre alte Schule. In dem fast dreistündigen Austausch über den Schulalltag stellte Oberstudiendirektor Stefan Ketter die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen an Schüler, Lehrer und Verwaltung dar, die eine moderne Schule zu leisten habe.  Eine reine Ganztagsschule sei den Bedürfnissen im ländlichen Raum Weilburg nicht angemessen. Der Mix aus „Standardschule“  mit pädagogischer Mittagsbetreuung von 13 – 16.20 Uhr, und der einzügigen Ganztagsklasse im Jahrgang fünf und sechs mit offenem Anfang, einer Alleinstellungsmaßnahme im Landkreis Limburg-Weilburg, würde dem Lebensbild der betroffenen Familien wohl am besten gerecht. Die vielfältigen Austauschprogramme mit Spanien, Russland und Frankreich, die auch mit der Europamedaille gewürdigt wurden, prägen die weltoffene Schule. Die Möglichkeit, Spanisch ab der Klasse 7 zu Lernen ist ein weiterer Baustein zu einem verbesserten Schulprofil. Einen breiten Austausch brachte die Teilnahme des Philippinums am Lions Quest Programm, das zur Persönlichkeitsentwicklung, Teambildung und Selbständigkeitsförderung der Schülerinnen und Schüler beitragen soll. Der ökologischen Arbeit mit einem Apfelfest und der Anlage von Blühwiesen für die schuleigene Honigproduktion sagte Armin Müller Unterstützung durch den Bauernverband zu. Die drei Liberalen, die auch Mitglieder des Kreistages sind, erfuhren auch, dass das Tief der Schülerzahlen mit dem Rückgang zu G9 überwunden ist und in diesem Jahr 189 Kinder in der Jahrgangsstufe aufgenommen wurden, was deutlich über dem Schulentwicklungsplan liegt.

Gut angelaufen sei auch die neue Nachbarschaft mit der Christian-Spielmann-Schule berichtete Ketter, hier arrangiere man sich bei der Sporthallennutzung und in der Mensa. Dort sei man auch mit dem neuen Schulcaterer sehr zufrieden. Klaus Valeske betonte, dass die FDP hinter der lokalen Lösung für das Philippinum gestanden habe und es sich zeige, dass die Schulleitungen öfter  in Entscheidungen eingebunden werden sollten.

Ungünstig ist derzeit die Regelung, dass die Schulhausverwalter nun für zwei Schulen zuständig seien und somit auch Schulleiter Weisungsbefugnis hätten.

Das Philippinum wünscht sich dringend wieder FSJ-Kräfte, die bisher mehr als nur Betreuung von Schülern waren.

Die Ausstattung der Schule sei mit drei Computerräumen und Starboards in allen Räumen rundum gut, allerdings habe man mit der Wartung der technischen Geräte Probleme. Einig waren die Gesprächspartner, dass im Kreis zur Koordinierung von Technikservice und Bestellungen eine Fachperson nötig sei, damit die Schulen kompatibel seien und austauschen könnten und Wartung einheitlich geregelt sei. Hier kämen auf den Schulträger wohl hohe Kosten zu, es dürfe aber nicht sein, dass die mit Engagement angeschafften Geräte nicht einsatzbereit seien.

In der Diskussion zur Digitalisierung merkte Ketter an, dass die Schüler derzeit kein WLAN bräuchten, höchstens im Zusammenhang mit der Anschaffung von Tablets. Dies sei auch ein Problem der sozialen Gerechtigkeit.

Es sei auch fraglich, ob alle Unterrichtsinhalte digital erarbeitet werden sollten. Wichtiger sei, dass ein regelmäßiger Austausch und Anhörung der Schulleiter bei der Anschaffung von Systemen erfolge.

Ein digitales Klassenbuch mit der Sammlung von persönlichen Daten, wie in manchen anderen Ländern, wünschten alle vier Gesprächspartner nicht. Ebenso einvernehmlich war man in der Forderung nach Stärkung des Faches Politik und Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Rechtsstaat und demokratisches System. Die Vernetzung der Lernbibliotheken sei wichtig, ebenso ein Bibliothekar, auch für die historische Bibliothek im Gymnasium Philippinum.

Die FDP-Kandidaten Armin Müller, Dr. Klaus Valeske informieren sich vor Ort bei Schulleiter Stefan Ketter.

Beim anschließenden Rundgang überzeugten sich die Liberalen vom ordentlichen Zustand der Gebäude, was auf ein gutes Schülerverhalten, auch mit dem Inventar schließen lässt. Daneben seien aber immer wieder baufachliche Mängel zu beklagen, die Renovierung der Kreissporthalle vor zehn Jahren beschäftige immer noch die Justiz.

Das große Projekt der Zukunft, so Ketter, sei die Gestaltung der Außenanlagen. Ein erster Schritt sei mit den Sitzgelegenheiten im Eingangsbereich und der Boulderwand, die durch einen Spendenlauf erstellt wurde erreicht, der Rest aber durch die vielen Baumaßnahmen dringend zu überarbeiten.   Hier brachte jeder der Teilnehmer abschließend seine Sichtweise ein, Valeske bezeichnete sie als Visitenkarte der Schule, Müller wünschte sich ein Grünkonzept, in den die Schülerinnen und Schüler eingebunden werden müssten und Bruchmeier die schnelle Sanierung des Pausenbereiches um das Angebot für die „Bewegte Schule“ zu verbessern und das Verletzungsrisiko zu minimieren.